Unsere Grundsätze

Version verabschiedet im Plenum am 25.04.2024.

Hier halten wir die wichtigsten Grundsätze zu unseren Zielen und Arbeitsweisen fest. Die Perspektive, wie das Wohnen und Zusammenleben, das Landwirtschaften und die Bildungs- und Nachbarschaftsarbeit in der Neuen Stadtgärtnerei nach dem Bau aussehen sollen, besprechen wir intensiv. Diese Perspektive soll in den nächsten Monaten hier festgehalten werden. Das Grundsatzdokument ist ein lebendiges Dokument, das überarbeitet und ergänzt werden kann.

1. Wer sind wir?

Wir, die Initiative „Neue Stadtgärtnerei“, sind eine Gruppe von Menschen aus Bonn und Umgebung die, in Kooperation mit der Montag Stiftung Urbane Räume, das Projekt „Zukunftsort Dransdorfer Berg“ entwickeln. Ausgangspunkt unseres Engagements ist für uns die Frage, wie in Zeiten von Klimakrise und Wohnungsnot die notwendige soziale, ökonomische und ökologische Transformation konkret werden kann.

2. Projektort Alte Stadtgärtnerei

Das ca. fünf Hektar große Gelände der Alten Stadtgärtnerei der Stadt Bonn liegt seit 2004 weitgehend ungenutzt brach. Der Rat der Stadt Bonn hat in seiner Sitzung am 27.10.2022 einen Grundsatzbeschluss gefasst, die Vergabe des Geländes im Erbbaurecht an den Neue Stadtgärtnerei e.V. und die Montag Stiftung Urbane Räume gAG vorzubereiten bzw. die landwirtschaftlichen Flächen an sie zu verpachten.

Unser Projekt ist ein Versuch, Bauen, Wohnen, Bildung und Landwirtschaft so zu verbinden und zu gestalten, wie wir es für eine nachhaltige Lebensweise förderlich finden. Wir wollen dabei die Geschichte der Alten Stadtgärtnerei und ihre bestehenden Strukturen einbinden. Wir wollen mit der Stadtgesellschaft und der direkten Nachbarschaft in Kontakt sein, sodass das Projekt Teil der Stadtkultur werden kann.

3. Unsere Säulen

In dem Pilotprojekt wollen wir zeigen, wie regionale Transformation möglich werden kann und unser Wissen weitergeben. Die Bausteine Wohnen und Bauen, Landwirtschaft und Bildung sind dafür zentral:

3a. Soziale Gerechtigkeit im Wohnen und ökologisches Bauen

Wir planen Wohnraum im Strohballenbau für ca. 100 Menschen zu bauen. Die Häuser sollen Gemeineigentum werden, die die Bewohner_innen in Selbstorganisation verwalten. Sie sollen unverkäuflich bleiben. Partizipation soll dabei nicht mit einer finanziellen Hürde verbunden sein. Deswegen möchten wir Teil des Mietshäusersyndikats werden. Verschiedene Wohnformen und langfristig soziale Mieten sollen einen möglichst barrierearmen und inklusiven Zugang ermöglichen.

Durch das Bauen mit ressourcenschonenden Baustoffen und nachhaltigen Mobilitäts-, Wasser-, Sanitär- und Energiekonzepten wollen wir ökologisch verträglichen Wohnraum bauen.

3b. Ökologische Landwirtschaft

Wir planen eine Baum-Feld-Wirtschaft (Agroforstsystem), die intensive ökologische Gemüse- und Kräuterproduktion mit Sträuchern und Bäumen für den Anbau von Nüssen und Obst kombiniert.

Dabei wollen wir Lebensraum für Wildtiere behalten und ausbauen und die Bodenfruchtbarkeit stärken.

3c. Bildung

Ziel des Projektes ist es, mit unserer Arbeit nach außen zu wirken und unsere Erfahrungen in den Bereichen ökologisches Bauen und Landwirtschaft sowie Bauen und Wohnen mit dem Mietshäusersyndikat mit Interessierten zu teilen. Wir wollen zeigen, was alles möglich ist!

4. Wie wir arbeiten

  • Wir arbeiten selbstverwaltet und basisdemokratisch.
  • Wir sind offen für interessierte Menschen und unsere Struktur soll zugänglich sein und allen ermöglichen, sich einzubringen.
  • Für eine basisdemokratische Meinungsbildung stellen wir transparente und offene Strukturen bereit.
  • Das Plenum ist der Ort der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung, das Delegiertenplenum der Ort des internen und externen Projektmanagements und die thematischen Arbeitsgruppen (AGs) die Orte, wo die inhaltliche Arbeit gemacht wird.
  • Entscheidungen werden im Konsent getroffen, bei Dissens benutzen wir die Methode des systemischen Konsensierens.
  • Wir fördern den Wissenstransfer innerhalb der Initiative durch Rotation von Aufgaben, wenn das möglich ist.
  • Persönliche Treffen sind ein wichtiger Aspekt unseres solidarischen Miteinanders.
  • In Konfliktfällen bemühen wir uns um Lösungen und nehmen u.U. Hilfe von externen Moderator*innen oder Mediator*innen in Anspruch.
  • Wir pflegen einen respektvollen Umgang miteinander und akzeptieren kein diskriminierendes Verhalten.
  • Wir stellen Pat*innen für neue Mitglieder bereit, die den Einstieg in unsere Initiative begleiten.
  • Wir arbeiten kooperativ mit der Montag Stiftung Urbane Räume und der Stadt Bonn zusammen.