Unsere Idee ist es, auf dem nordöstlichen Teil des Grundstücks Wohneinheiten mit Strohballenbau zu errichten. Nachhaltig und dabei wirtschaftlich an diesem Vorhaben ist nicht nur die Bauweise mit Strohballen, sondern auch das von uns vorgeschlagene Upcycling der bestehenden baulichen Strukturen. Die massiven Betonkeller der alten Gärtnerei können als Fundamente für die Neubebauung genutzt werden. Aus den verzinkten Stahlkonstruktionen der alten Gewächshäuser, die jetzt dort stehen, können Gärten ähnlich einer Orangerie entsehen. Neben ästhetischer Aufwertung erhöhen diese auch die Energieeffizienz der Wohneinheiten.

Wir legen besonderen Wert auf die bestmögliche Klimaanpassung für den Stadtteil und die Stadt Bonn. Wir beabsichtigen daher die Kooperation mit Forschungseinrichtungen, um die baulichen Strukturen entsprechend zu gestalten.

Das Ziel des Projektteils Wohnen der Neuen Stadtgärtnerei ist es, langfristig günstigen und ökologisch hochwertigen Wohnraum für heterogene Nutzergruppen zu schaffen. Eine Teilhabe am Projekt soll für Menschen möglichst unabhängig von finanziellem Vermögen, sozialem Status oder körperlicher Beeinträchtigung realisiert werden. In den Wohneinheiten sollen Einzelpersonen, Paare und Kleinfamilien sowie Wohngemeinschaften Platz finden.

Inspiration für gemeinschaftliches Wohnen

Deswegen möchten wir den Projektbereich Wohnen, nach dem solidarischen Konzepts des Mietshäuser Syndikats (MHS), gestalten. Durch diese besondere Rechtsform werden Wohngebäude zu Gemeineigentum, das von den Mieter*innen selbstverwaltet wird. Außerdem werden die Objekte dem klassischen Immobilienmarkt entzogen. Daraus ergibt sich auch, dass die Mieten langfristig auf einem sozialen Niveau bleiben werden, da mit diesen Gebäuden keine Profite erwirtschaftet werden müssen. Marktübliche Mietsteigerungen oder Wertsteigerung der Wohnungsimmobilien und die damit verbundene Gefahr des Verkaufs, werden dadurch verhindert.

Was  ist das Mietshäuser Syndikat (MHS)?

163 Hausprojekte und 15 Projektinitiativen bilden einen festen Verbund. Das Bindeglied, das diesen Verbund herstellt, heißt Mietshäuser Syndikat. Das Mietshäuser Syndikat unterstützt und berät die Projekte bei der Finanzierung und in rechtlichen Fragen, gibt selbst aber kein Kapital dazu. Das Syndikat versteht sich als basisdemokratisch arbeitendes Netzwerk mit Knotenpunkten in ganz Deutschland. Die Gebäude, häufig Wohnprojekte, werden nicht Eigentum des Syndikats, sondern einer eigenen GmbH, in der der jeweilige Hausverein und das Mietshäuser Syndikat Gesellschafter*innen sind. Der Eigentumstitel der Immobilie liegt bei der GmbH. Die Stimmrechte sind im GmbH-Vertrag festgelegt und nicht wie üblich an die Höhe der Anteile gekoppelt. Über den Verein verwalten die Nutzer ihr Objekt eigenverantwortlich. Hausverein und Mietshäuser Syndikat haben in der GmbH Stimmenparität, so dass Verkauf oder Umwandlung nur einvernehmlich möglich sind und damit verhindert werden können. Entscheidungen wie Wohnungsvergabe, Gestaltung, Finanzierung und Miethöhe obliegen im Rahmen der Wirtschaftlichkeit ausschließlich dem Hausverein, also den dort lebenden Menschen. Die Mietshäuser Syndikat GmbH ist wiederum im Besitz der Gesamtheit der Hausvereine. Höchstes Organ ist die viermal jährlich stattfindende Mitgliederversammlung.

https://www.syndikat.org/de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Mietsh%C3%A4user_Syndikat