Bio- oder Pflanzenkohle erweist sich immer mehr als zukunftsweisende Schlüsseltechnologie mitvielfältigen Nutzenpotenzialen. Für ihre Herstellung werden nachwachsende Rohstoffe wie Holz- und andere Pflanzenreste bei hohen Temperaturen und unter Ausschluss von Sauerstoff verkohlt (Pyrolyse). Der während des Pflanzenwachstums der Atmosphäre entzogene Kohlenstoff bleibt dabei größtenteils erhalten, so dass jede Verwendung von Biokohle gleichzeitig für die langfristige Speicherung von CO² sorgt (Kohlenstoffsenke). Bekannt wurde Pflanzenkohle zunächst als menschengemachte „Geheimzutat“ in den Humus- und Ertragreichen Böden der Waldgärten, die die Bewohnenden des Amazonasregenwaldes vor Jahrtausenden anlegten (Terra Preta). In der Land- und Agroforstwirtschaft (z.B. auf unserer Mikrofarm) verbessert Biokohle richtig eingesetzt, durch ihre poröse Struktur und besonderen Oberflächeneigenschaften, die Wasserspeicherkapazität des Bodens, das Bodenleben und die Nährstoffversorgung der Pflanzen und dient dem Aufbau einer stabilen Humusschicht. Auch wurde Biokohle in den letzten Jahren als ökologischer Baustoff entdeckt, da sie z. B. in den Putz gemischt über hervorragende isolierende und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften verfügt. Darüber hinaus wird Biokohle mittlerweile auch für mikroindustrielle Anwendungen, zur Wasserwiederaufbereitung uvm. eingesetzt. Für uns als Neue Stadtgärtnerei bildet die energiesparende Aufwertung pflanzlicher Reststoffe einen wichtigen Bestandteil unserer Strategie zum Aufbau lokaler Stoffkreisläufe und der Einsatz lokal produzierter Pflanzenkohle ist ein zentraler Bestandteil in unserer Klimapositiv-Strategie.


Quellen:
http://www.ithaka-journal.net/terra-preta-modell-einer-kulturtechnik

http://www.ithaka-journal.net/pflanzenkohle-zum-hauser-bauen-stadte-als-kohlenstoffsenken
EBI Whitepaper „Mit Pflanzenkohle basierten Kohlenstoffsenken dem Klimawandel entgegenwirken“

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